Ich sehe schwarz und ich sehe weiß
ich steck dich in Schubladen, nur das du‘s weißt
Ich steck dich da rein, wo ich will, denn das ist mein Leben
und ich entscheide, wer du für mich bist.

Ich sehe schwarz und ich sehe weiß
dazwischen ist nichts, nur ein grauer Nebel, eine graue Materie
Ich sehe nicht hindurch, ich will und kann es nicht
wie ein Schleier verdeckt der Nebel alles, was wirklich ist.

Ich sehe schwarz und ich sehe weiß
dazwischen liegt die Wahrheit,
das, was mich berührt und tief bedrückt
ein Nebel, der zwischen mich und all die anderen rückt.

Ich bin schwarz und ich bin weiß
und tief im Herzen weiß ich, dass es mir egal ist,
was andere über dich denken, was sie fühlen und was sie tun.
Aber was tue ich?
Helf ich dir?
Nein ich tu´s nicht.
Ich habe selber genug zu tun und keine Zeit.
Vielleicht ist irgendjemand anders dazu bereit?
Ich weiß auch nicht, wie ich dir helfen kann.
Und ich weiß, dass egal, was ich tue,
irgendjemand kommt und sagt, dass es falsch ist.

Ich bin schwarz und ich bin weiß
Ich bin gefangen in der grauen Materie, im grauen Nebel
und ich versuche ihn zu durchdringen,
ich reich dir meine Hand, aber ich erreich dich nicht.
Du schaust mich an mit zermürbtem Gesicht
und dein Gesicht versinkt wieder im Nebel
und ich kann dich nicht mehr sehn.
Ich will dich nicht sehen, denn du zeigst mir, dass ich handlungsunfähig bin,
dass ich nicht zu meinen Idealen stehe, dass ich ein elendiger Feigling bin
und andere mehr Macht über mich haben als ich selbst.
Es tut mir leid mir fehlt der Mut, alles, was ich tue, findet jemand anders nicht gut.

Ich bin schwarz und ich bin weiß
ich versuche zu verdrängen, aber ich dreh mich Kreis.
Ich will kein Mitläufer sein aber auch kein Idealist, der eine bestimmte Fahne hisst.
Darum schwimm ich im Strom und ecke manchmal an, aber die Richtung ist dieselbe.
Die ich nicht lenken kann. Die ich lenken will, aber es nicht tue,
weil ich lieber zwischen all den anderen Ruhe.

Schwimmst du mit mir gegen den Strom? Treibst du noch oder lenkst du schon?